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Teil 3: Interkulturelle Kompetenzen – Arbeit mit verschiedenen Kulturen in Schulen, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen

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Deutschland ist ein Einwanderungsland. Zuwandernde benötigen, wie alle anderen auch, Zugang zu Bildung und Arbeit. Denn die gesellschaftliche ist häufig auch von der beruflichen Integration abhängig. Nicht immer sind für die berufliche Integration aber die notwendigen Kompetenzen und Voraussetzungen in wichtigen Anlaufstellen vorhanden. Dafür muss das Bildungssystem, sowohl in den allgemeinbildenden als auch in berufsausbildenden bzw. weiterbildenden Einrichtungen, über Ressourcen verfügen, um eine Benachteiligung von Asylsuchenden und Migrantinnen und Migranten auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu verhindern.

In Bildungseinrichtungen können die Zuwandernden Freundschaften schließen, Deutsch lernen, wichtiges über das neue Land und die Kultur erfahren sowie Sitten und Gebräuche kennenlernen. Das alles ermöglicht es ihnen, später die Chance zu haben ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben in Deutschland zu führen.

Neben speziellen Angeboten für Menschen ohne deutsche Sprachkenntnisse müssen Einrichtungen fachkundiges Personal beschäftigen, welches besonders auch das Verständnis an kulturellen Unterschieden sowie entsprechende interkulturelle, kommunikative und konfliktlösende Kompetenzen aufweist.

Dazu gehören beispielsweise Mitarbeiter/innen in folgenden Berufen:

  • Schulsozialarbeiter/innen
  • Mitarbeiter/innen von Bildungsträgern
  • Lehrkräfte an Grund-, Regel- oder Berufsschulen
  • Mitarbeiter/innen in der Berufsvorbereitung und Berufsberatung
  • Mitarbeiter/innen in Jugend- und Sozialeinrichtungen
  • Mitarbeiter/innen in Krankenhäusern und in der Altenpflege

Herausforderungen von Mitarbeiter:innen in Bildungs-, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen

Allgemeinbildende Schulen setzen den Grundstein für ein eigenständiges und beruflich erfolgreiches Leben. Kinder und Jugendliche, die in ein fremdes Land kommen, aber auch erwachsene Zugewanderte, die sich in Deutschland zu Beginn die Sprache und weiteres Wissen aneignen wollen, müssen sich erst einmal an die neuen Gegebenheiten anpassen und alles lernen. Pädagog:innen, Lehrende und andere Mitarbeitende dieser Bildungseinrichtungen stehen dabei vor zahlreichen Herausforderungen, deren Integration zu unterstützen. Die Einstellung und Haltung von Lehrenden spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Des Weiteren bedarf es sowohl Wissen als auch Einfühlungsvermögen und bestimmter Kompetenzen, um die zugewanderten Kinder und Jugendlichen bei Integrationsprozessen zu unterstützen.

Aber auch Mitarbeiter:innen in Gesundheitseinrichtungen sollten grundsätzlich offen gegenüber verschiedenen Lebensstilen sowie kulturellen und religiösen Bedürfnissen sein. Dazu gehören Unterschiede z. B. in pflegerischen Maßnahmen, wie die kulturbedingte Geschlechtertrennung, die individuelle Anpassung von Ernährungsregeln oder sogar glaubensbedingte Rituale. Die Anforderungen an Mitarbeiter:innen kultursensibler Pflege sind umso höher, umso ausgeprägter die jeweilige Kultur, die Sitten und die Bräuche der Pflegebedürftigen, sind.

Für die Aneignung dieser vielfältigen Kompetenzen haben wir eine Weiterbildung entwickelt: Integrations- und Migrationsberater/in.

Gesamte Weiterbildung oder nur Schwerpunktthemen?

Unsere Weiterbildung zum/zur Integrations- und Migrationsberaterin setzt sich zusammen aus fünf Modulen, die verschiedene Themenschwerpunkte haben, wie man Menschen mit Migrationshintergrund bei ihrer Integration in Deutschland helfen kann:

  • Integrationsabläufe und rechtliche Grundlagen des Aufenthalts- und Asylrechts
  • Interkulturelle Kompetenzen und Kommunikation
  • Grundlagen der Kommunikation und Konfliktmanagement
  • Werkzeuge der Beratung für Berater und Coaches
  • Projektmanagement

Jedes der Module beschäftigt sich zudem mit wichtigen Aspekten. Bezogen auf die Arbeit im Bereich der Bildung von Asylsuchenden und Flüchtlingen sind besonders Themen im Rahmen des Moduls „Interkulturelle Kompetenzen und Kommunikation“ wichtig.

  • Neben den sprachlichen Barrieren, ergeben sich nämlich auch weitere wichtige Fragen, wie beispielsweise:
    Was hat der Mensch in seinem Heimatland erlebt? Welche Erfahrungen hat er in der Schule gemacht? Welchen Stellenwert hat die schulische Ausbildung in ihrer/seiner Kultur bzw. in ihrer/seiner Familie?

In insgesamt 3 Wochen werden in dem Modul „Interkulturelle Kompetenzen und Kommunikation“ folgende Themen behandelt:

  • Wissenschaftliche Grundlagen (Kulturtheorien)
  • Interkulturelle Kommunikation
  • Sensibilisierung und Selbstreflexion
  • Vorurteile, Diskriminierung und Rassismus

Inwiefern können diese Themen direkt für den Alltag von Lehr- und Beratungspersonal nützlich sein? Viele Kinder aus Zuwandererfamilien waren noch nie auf einer richtigen Schule, sind aufgrund ihrer Erlebnisse in ihrem Heimatland häufig traumatisiert, kennen oftmals keine sozialen Regeln, haben vielleicht sogar Probleme mit ihrem Selbstvertrauen oder sind aggressiv. Mitarbeitende in Schul- und Berufsberatungseinrichtungen müssen wissen, wie sie mit kulturellen Unterschieden umzugehen haben und wie sie an die Kinder sowie oft auch ihre Erziehungsberechtigten herantreten können. Auch beim Umgang mit erwachsenen Zugewanderten müssen bestimmte Aspekte beachtet werden, wie z. B. psychische Störungen aufgrund des im Heimatland Erlebten, die religiöse Überzeugung oder auch das Geschlechterrollenverständnis.

Genau das helfen wir Ihnen, in unserer Weiterbildung zu verstehen und dieses Wissen in Ihrem Berufsalltag im Sozial- und Gesundheitssektor anzuwenden. Haben Sie Interesse an der gesamten Weiterbildung zum/zur Integrations- und Migrationsberater/in oder möchten Sie lediglich eines der fünf Themen-Module absolvieren oder benötigen Sie nur Kompetenzen in einem der von uns angebotenen Schwerpunktthemen – bei uns erhalten Sie ein individuell an Ihren Bedarf zugeschnittenes Kursangebot.

Gern beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch bei uns vor Ort, telefonisch oder online. Vereinbaren Sie hierzu einen Beratungstermin unter der 0800 0301111 oder schreiben Sie uns an info@indisoft.de.

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